99 Stufen rauf zum Skywalk, der auf 26 Metern Höhe über eine Gichtgaspipeline bis zum westlichen Hochofen 5 führt. Und dort: Stufe für Stufe aufsteigen auf 64 Meter Höhe. Und wozu das Ganze? Ihr genießt einen spektakulären Ausblick über das Gelände des ehemaligen Hüttenwerks und auf Dortmunds Attraktionen wie den Phoenix See, den Florian oder den SIGNAL IDUNA Park und erfahrt ,ganz nebenbei‘ eine Menge über die Stadt, die Region, den Bergbau, die stahlverarbeitende Industrie, den Strukturwandel ...
Wo geht’s lang?
Gemeinsam mit unserem erfahrenen Guide starten wir am „Hüttenmann“ auf dem Phoenixplatz und machen uns an den Aufstieg zum Skywalk. Der gut befestigte Weg über die Gichtgasleitung bietet verblüffende Blicke und tolle Fotomotive auf das 2002 in weiten Teilen unter Denkmalschutz gestellte Hochofenwerk Phoenix-West, auf dem 1854 der erste und 1998 der letzte Hochofenabstich stattfand. Einer der Hochöfen ist das Ziel am Ende des Skywalks: Der westliche Hochofen 5, den wir gemeinsam erklimmen und dabei weitere 38 Meter Höhe gewinnen. Oben angelangt, werden auch die Aussichten auf Dortmunds Landmarken und Natur noch spektakulärer. Zugleich bietet dieser besondere Ort die einzigartige Möglichkeit sich vorzustellen, wie es gewesen sein muss, auf Phoenix-West am Hochofen zu arbeiten. Nach einer anschaulichen Schilderung dieses Arbeitsalltags endet unsere Tour nach dem Abstieg am Fuße des Hochofens.
Geschichte(n) rund um die Arbeit im Hochofenwerk hörst Du live von unserem Touren-Guide.
Individuell – für Firmen oder ganz privat
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Gruppen-Tour:
Gruppen bis 10 Personen 230 EUR pauschal –
jede weitere Person zahlt 23 EUR
Bevor wir starten, …
… erhalten wir von Dir eine Haftungsausschlusserklärung.
… statten wir Dich mit einem Helm aus.
... geben wir Dir einen Audioempfänger, um auf Abstand die Ausführungen des Guides zu hören.
Du solltest wissen, dass ...
... Du schwindelfrei sein musst.
... Du an der Tour nur mit festem Schuhwerk und wettergerechter Kleidung teilnehmen darfst.
... die Tour bei starkem Wind und schlechtem Wetter nicht stattfindet.
... die Sonne dort oben brennt und Sonnenschutz ganz wichtig ist.
... eine gute körperliche Verfassung Voraussetzung und die Tour nicht rollstuhlgerecht ist.
... eine individuelle Buchung immer möglich ist.
... wir uns selbstverständlich an die aktuelle Coronaschutzverordnung des Landes NRW halten.
1852 entstand auf den ehemaligen Ländereien der Grafen von Romberg, der Hoerder Bergwerks- und Hütten-Verein. Ausgehend von der Gründung im Jahr 1839 durch die vom Iserlohner Fabrikanten Hermann Diedrich Piepenstock gegründete Hermannshütte (heutiges Gelände Phoenix See) wuchs diese rasant. Die Flächen und Ländereien der Hörder Burg wurden für das weitere Wachstum zu klein und neue Flächen wurden benötigt. Richtung Westen gelegen, dem heutigen Gelände Phönix-West, befanden sich freie Ländereien der Grafen von Romberg, die nicht unweit sowohl ihren Wohnsitz als auch ihre Zeche „Glück auf Segen“ betrieben. Heute stehen hier noch die Anlage des Hochofens 5 und das Fragment des Hochofens 6.
Der Hörder Verein ist eines der ersten Hüttenunternehmen des Ruhrgebiets, das neben der Stahlproduktion und der Weiterverarbeitung auch die Roheisenerzeugung umgesetzt hatte. Zwei Jahre später, 1854, wurde der erste Hochofen angeblasen. Bereits 1855 und 1856 folgten weitere Hochöfen. In dieser Zeit arbeiteten bereits 1.200 Menschen im Werk und erzeugten jährlich 22.750 Tonnen Roheisen. Anfangs konnte das Erz noch in einer eigenen Eisensteingrube abgebaut werden.
Im Jahr 1879 gelang es dem Hoerder Bergwerks- und Hütten-Verein, als erste auf deutschem Zollgebiet eine Lizenz für das neue Thomas-Verfahren (benannt nach Sidney Gilchrist Thomas) zu erwerben. Die Umstellung auf 8-Tonnen-Konverter und die Verwendung einer langgstreckten Gießgrube anstelle einer runden, trugen zu einer rasanten Unternehmenssteigerung bei.
Bereits drei Jahre nach der Einführung des Thomas-Verfahrens wurde das Martinstahlwerk mit drei 10-Tonnen-Öfen errichtet und die Hochofenanlage sukzessive erweitert. Der erste Roheisenmischer Europas ging 1890 in Betrieb und ermöglichte es, dass das Roheisen des Hochofenwerkes ohne Umschmelzen direkt in den Konvertern weiterverarbeitet wurde.
Um 1900 wurde das Hochofenwerk abermals modernisiert. Nun wurde eine Jahresleistung von 330.000 Tonnen Roheisen erreicht. Mit den eigenen Zechen Schleswig in Dortmund Neuasseln und der Zeche Holstein in Asseln beschäftigte der Hörder Verein mittlerweile 5000 Arbeiter sowie 1800 Kumpel.
1906 fusionierte der Betrieb mit der Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb.
Aus dem Hochofenwerk Phoenix West gingen einige herausragende Errungenschaften hervor. Neben den Roheisenmischer 1890 kam 1898 die Verwertung des Gichtgases, welches bei der Produktion von Roheisen entsteht, also die weltweit erste Großgasmaschine, hinzu.
1926 folgte eine weitere Fusion. Nun ging das Unternehmen an die Vereinigte Stahlwerke AG über. 1951 folgte der Wechsel zur Dortmund-Hörder Hüttenunion AG und 1966 zur Hoesch AG. 1992 folgte die feindliche Übernahme durch die Krupp AG, und die Fusion der Krupp AG mit der Thyssen AG 1999 beendete die Stahlzeit in Dortmund.
Bis zur Stilllegung 1998 galt das Hochofenwerk Phoenix-West als schnellstes Eisenwerk Europas, gerechnet von Abstich zu Abstich.
800 chinesische Facharbeiter demontierten das Hüttenwerk mit einem Gesamtgewicht von 250.000 Tonnen bis März 2004 und verschifften es nach China.
Nach Angaben der Thyssen Mannesmann Handel GmbH gehören zu dem „integrierten Hüttenwerk“ eine Sinteranlage zur Erzaufbereitung, zwei Hochöfen, ein Walzwerk und ein Oxygen-Stahlwerk, die auf dem Seeweg von Rotterdam, über Antwerpen, Hamburg und Bremen nach Zhangjiagang, dem Sitz der Jiangsu Shagang Group, verlegt wurden. Zhangjiagang liegt gut 100 Kilometer nordwestlich von Shanghai. Parallel zum Abbau in Dortmund lief der Aufbau in China. Dabei wurden die chinesischen Facharbeiter von 30 erfahrenen Dortmunder Mitarbeitern beraten.
Das gebrauchte Werk mit einem Neuwert von etwa zwei Milliarden Euro kostete Shagang einen dreistelligen Millionenbetrag. Der Transport schlug mit einer vergleichbaren Summe zu Buche.
Der chinesische Maschinenbau-Professor, der vorab die Bewertung der Anlagen zur Demontage und zum Aufbau in China abgab, entschied sich gegen den Abbau der Hochöfen 5 und 6, so dass diese Dortmund erhalten blieben und bis heute ein beliebter Anziehungspunkt für Dortmunder und Gäste darstellen.
Beliebt für Foto- und Filmvorlagen (Tatort) zählt die Anlage heute zum Besitz von World of Walas, deren neuartiger Ansatz städtebaulicher Konzepte mit dem Menschen und nicht mit den Gebäuden beginnt.
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